Abschied von drei Gefährten

EIn letztes Wochenende mit dem Bus-Monument

Noch dieses Wochenende werden sie stehen, die drei Busse. Hochkant aufgestellt auf dem Neumarkt, erinnernd an den den Krieg in Syrien, die Zerstörung Aleppos. Ein emotionales Gleichnis für viele, für andere reine Provokation.

Ohne Frage ist die Idee des Künstlers Manaf Halbouni komplett aufgegangen. Wer sich in den letzten Wochen einmal Zeit nahm, um ein wenig am »Monument« zu weilen, wird die vielen angeregten und vielsprachigen Diskussionen erlebt haben, auch wenn es sich der eine oder andere Pegidist nicht nehmen lassen wollte, ungefragt so manchen zuzutexten.

Nach der Brüllorgie der Eröffnung, bei der sich Ordnungsamt und Polizei einmal mehr von ihrer »ahnungslosen« Seite zeigten, war wieder viel von Dresden als »failed city« die Rede. Nur stimmt es diesmal nicht, denn »failed« wäre gewesen, wenn die Busse nicht gestanden, wenn es nicht diese vielen kleinen Begegnungen rund um das mahnende Kunstwerk gegeben hätte. Selbst die Fahnendiskussion führte letztendlich dazu, dass man sich detailliert mit den Zuständen und Verhältnissen in Aleppo auseinandersetzen musste.

Nun heißt es Abschied nehmen von den drei Gefährten, die nun nach Berlin wechseln. Möge in Dresden anderes nachkommen.
Uwe Stuhrberg