Bewegung vor der Scheune

Das Kulturzentrum und die Stadt einigen sich zum Thema "Vorplatz"

Kaum ein Mensch hat den Umbau des Scheune-Vorplatzes auf der Alaunstraße verstanden, fast alle dagegen haben richtigvorhergesagt, was passieren würde: ein Problemspot. Nachdem sich die Stadtverwaltung lange zeit dagegen gewehrt hat, dass das Kulturzentreum Scheune die "Betreuung" über das Betonareal übernimmt, gibt es nun endlich doch eine Einigung: Zum 1. Juni übernimmt der Scheune e.V. die kulturelle Belebung des "scheune-Vorplatzes". Zukünftig soll die dem Haus vorgelagerte Fläche an der Alaunstraße für eine breite Palette von Aktionen genutzt werden. So soll der zentrale Platz in der Neustadt wieder zu einem positiven, bunten Ort der Begegnung für jedermann gemacht werden.

"Wir sind uns der großen Herausforderung bewusst, die Belange von Anwohnern, Nutzern und ein facettenreiches, urban-kulturelles Angebot auf einem nach wie vor öffentlich zugänglichen Platz in Einklang zu bringen" sagt Olaf Hornuf. "Dazu kommt der momentane (nicht immer gerechtfertigte) Ruf des Platzes, welchem positive Momente entgegengesetzt werden sollen. Bestehende Probleme werden nicht über Nacht verschwinden. Den geplanten nicht-restriktiven Ansatz, Lösungen zu finden, sehen wir als eine Art Pilotprojekt". Ab Juni ist Olaf Hornuf, selbst langjähriger Bewohner der Äußeren Neustadt und auch beruflich mit dieser verbunden (Fat Kat Disko), mit der Koordination der Aktivitäten auf dem Vorplatz betraut.

Der scheune e.V. steht bereits im Austausch mit diversen Netzwerken sowie ähnlich strukturierten Orten, um das Modell einer vielseitigen Platznutzung zu entwickeln. Damit sind jedoch nicht tägliche, laute Konzerte gemeint, vielmehr möchte der Verein den Platz behutsam in sein kulturelles Gesamtkonzept einbinden. Und das natürlich in Übereinkunft mit der Nachbarschaft. Auch aus der Vergangenheit vertraute Institutionen, wie der Obsthändler und der Falafel-Imbiss, sollen nach und nach wieder auf dem Vorplatz integriert werden.

Neben der kulturellen Bespielung beinhaltet die neue Aufgabe für den scheune e.V. auch administrative Pflichten, bspw. die Umsetzung der täglichen Reinigung. Die Übernahme soll sich symbolisch vollziehen: Da der 1. Juni zugleich Kindertag ist, laden kreidegezeichnete Hüpfspiele die jüngsten Neustadtbewohner sowie alle anderen zum Verweilen ein. Noch im Juni folgen ein Streetstore (8. Juni), das Comicfest (10. Juni), die Fête de la Musique (21. Juni) sowie natürlich die Bunte Republik Neustadt.

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