Dem Leben zugewandt

Das Sabotage lädt am 10. Juni zur Soli-Party ins TBA

Die Sorgen und Nöte der beiden Betreiber des Sabotage, Christoph Töpfer und Harald Köhler, dürfte langsam jeder halbwegs Subkultur-interessierte Mensch mitbekommen haben. Zusammengefasst steht nicht weniger als die weitere Existenz des traditionsreichen Clubs an der Bautzner Straße auf dem Spiel. Ein sehr hoher Preis, wie man sagen muss, denn das Engagement des Clubs um die lokale, nationale und internationale Musikszene kann unterm Strich gar nicht hoch genug gewürdigt werden. Ebenso der unermüdliche Einsatz, den Vorschriften, im Hinblick auf die Lautstärke in der nachbarschaftlichen Umgebung, gerecht zu werden.

Doch all das scheint nicht genug, denn bei einer kürzlich durch das Umweltamt der Stadt Dresden durchgeführten Messung wurde die vorgegeben Werte im einstelligen Bereich überschritten. Die Umstände der Messung, das Vor- und Nachspiel sowie die Stimmen, die seither laut werden, seien an dieser Stelle nicht erwähnt. Kurzum: die Betreiber des Sabotage sollen bis zum 25. Juni ein Konzept vorlegen, wie der Geräuschpegel in Zukunft gesenkt werden kann.
Bittere Kost und ein Haufen Arbeit. Aber auch jede Menge Sympathien, die dem Sabotage seit Bekanntwerden des Dilemmas entgegengebracht werden. Was bleibt, ist dennoch das Kopfschütteln über die Zustände in dieser Stadt und letztlich die Angst der beiden Betreiber, das Sabotage im Härtefall schließen zu müssen.

Alles Gründe, um dennoch nicht den Kopf hängen zu lassen, sondern um gemeinsam zu feiern und für das einzustehen, was das Sabotage und auch dessen zweiter Club, das TBA, groß gemacht hat: eine kollektive, aufgeschlossene und vielseitige Partykultur. Eine Kultur, die Raum braucht und diesen offenbar aktuell mehr denn je verteidigen muss.

Daher findet am 10. Juni im TBA die „Sabotage Soli“-Party statt, bei der die Spenden am Einlass das Öl sein sollen, um den Motor des Sabotage beziehungsweise dessen Betreibern für die kommenden Wochen und Monate am Laufen zu halten, wenn die Verhandlungen mit den Ämtern und Behörden anstehen.
Club-Betreiber Christoph Töpfer zur Frage wie die Spenden am Samstag gesammelt werden: „Jeder kann am Einlass der Party soviel geben wie er mag. Wir hoffen einfach, dass genug Leute kommen und so ein bisschen was hängen bleibt. In jedem Fall sind wir schon jetzt von dem ganzen Zuspruch und der Solidarität überwältigt, die wir in den letzten Wochen von vielen Seiten erhalten haben. Das hat uns vor Augen geführt, wie vielen Leuten das Sabotage wirklich wichtig ist und uns viel Kraft gegeben. Danke dafür!“

Die Solidarität schlägt sich auch im Line Up nieder, denn das strotzt nur so von lokalem Support. Christoph Töpfer hierzu: „CREDIT 00 beehrt uns mit seinem unverwechselbaren Sound. Außerdem ist noch Szentendre, der mittlerweile ja schon fast Stammgast hinter den Decks im TBA ist, mit von der Partie. Darüber hinaus sind Gnista, FOLI und Nautika dabei, die dem Sabotage ja auch schon seit jeher verbunden sind.“

Daher an alle, die der elektronischen Tanzmusik, ihrer Szene und Kultur und nicht zuletzt dem Sabotage zugetan sind: Kommt am Sonnabend ins TBA. Feiert, spendet, zelebriert die Szene und unterstützt so das Sabotage, damit die Türen an der Bautzner Straße auch in Zukunft für alle, dem Leben Zugewandten, offen sind.
Thomas Natzschka

Soli-Party
mit CREDIT 00, Gnista, FOLI & Nautika, Szentendre
10. Juni, 23 Uhr, TBA (Schlesischen Platz 1)
www.sabotage-dresden.de, www.tba-dresden.de