Des Straßenmusikers Brot

La Strada ruft am 26. September wieder in die Saloppe

Straßenmusik hat es schwer. Besonders in Dresden. Ein Umstand, an dem der kulturell so aufgeschlossene Stadtrat so seinen Beitrag hat. Vor diesem Hintergrund kann man ein Straßenmusikfestival geradezu als Notwehr bezeichnen – auch wenn es dafür die Straßenmusik in ein umzäuntes Areal holt. Aber Gott sei Dank gibt es solch ein Festival. Nicht, dass der Straßenmusiker noch auf den Status einer bedrohten Art herunterschikaniert wird.

Und so geht es am 26. September in der Saloppe ausschließlich um »Musik jenseits der Exklusivität, Musik unter freiem Himmel, volksnah und frech, ungeteilte Aufmerksamkeit heischend und doch notgedrungen teilend, effektvoll, mitunter grell, mitunter sehr dezent, freie Musik für freie Menschen. Denn ohne Exklusivität heißt nicht ohne Qualität.« Eine bedeutsame Erkenntnis in einer Welt, in der es so oft nur um Effekt und seltener um Inhalte geht.

Konsequent sei daher an dieser Stelle auch nicht auf einzelne Künstler verwiesen, da alle gleichberechtigt beim La Strada spielen. Vielmehr sei die Mission des eintägigen Festivals wiederholt: »Alle Fraktionen und Generationen sind eingeladen, in den botanischen Sommerklub Saloppe einzukehren. Inmitten idyllischer Natur, inmitten hochmotivierter Musikerinnen und Musiker. Inmitten von Lagerfeuerstimmung, Hochkultur und Dekadenz. Ein wildromantisches Freizeitvergnügen zum Staunen und Träumen.«

Es gibt übrigens auch in diesem Jahr keinen Vorverkauf, dafür jedoch eine eigene Währung auf dem Gelände, den so genannten Liquido. Dieser wird im Wechselkurs 1:1 ausgegeben und sollte zahlreich in den Hüten der Künstler klimpern. Frei nach dem Motto: Der Klang der Münze ist des Straßenmusikers Brot.
Thomas Natzschka

La Strada – 5. Saloppe Straßenmusikfestival 26. September, 19 Uhr, Saloppe
www.lastradafestival.de