Dresdner Reden
Fünf Sonntage in Februar und März
Seit über 30 Jahren begleiten die Dresdner Reden das Zeitgeschehen. Jedes Jahr laden die Sächsische Zeitung und das Staatsschauspiel Dresden Persönlichkeiten des nationalen und internationalen Kultur- und Geisteslebens ein, im Schauspielhaus eine Rede zu halten. Verbunden sind diese Reden durch die »Gedanken zur Zeit«, ein vorgegebenes Motto gibt es nicht. In diesem Jahr beginnt der sonntägliche 11-Uhr-Reigen am 12. Februar und endet am 12. März.
Mit »Caspar David Friedrich der Große« startet Florian Illies am 12. Februar die Reihe. Der Autor, Jahrgang 1971 und Autor von »1913. Der Sommer des Jahrhunderts« und »Liebe in Zeiten des Hasses«, gilt als Experte für die Kunst des 19. Jahrhunderts wie auch für die Gemütslagen der Gegenwart. Im Oktober eröffnete im Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die von ihm initiierte Ausstellung »Der letzte Romantiker. Albert Venus«, nun beschäftigt er sich in seiner Dresdner Rede mit einem der bedeutendsten Künstler der deutschen Frühromantik.
Prof. Dr. Alena Buyx kommt am 19. Februar und spricht zum Thema »Resilienz und Krise – Ethische Überlegungen zu widerstandsfähigen Gesellschaften«. Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats und Direktorin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Technischen Universität München analysiert Herausforderungen und Lösungsansätze für Gesellschaften in einer Zeit der Multikrisen.
Kübra Gümüşay, Autorin des Bestsellers »Sprache und Sein«, hat eine Woche später das Thema »Alternative Zukünfte« auf dem Zettel. Sie sucht Antworten auf Fragen wie: Wer hat die Gesellschaft, in der wir heute leben – so wie sie ist und funktioniert – eigentlich erträumt? In wessen Zukunftsvision leben wir? Und wie sehen alternative Träume, Imaginationen, Wünsche und Zukünfte aus? Wer hat das Privileg, weitreichende gesellschaftliche Zukunftsszenarien und -utopien zu erdenken? Wer ist mit Überleben beschäftigt? Und: Wie kommen wir alternativen Idealen oder gar Utopien näher? Wie funktioniert Zukunft?
»Die Faltung der Welt: ein freiheitlicher Weg aus Klimakrise und Wachstumsdilemma« heißt das Thema am 5. März von Prof. Dr. Anders Levermann. Er ist Professor für die Dynamik des Klimasystems am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Physikalischen Institut der Universität Potsdam sowie seit 2015 Wissenschaftler an der Columbia University in New York. Sein Thema ist ein Dilemma: Die Begrenztheit unserer Erde kollidiert mit der Realität und Notwendigkeit rasanter gesellschaftlicher Entwicklung. Also: Wie weiter?
Den Abschluss der »Dresdner Reden 2023« bildet am 12. März Prof. Dr. Christoph Butterwegge mit »Armut und soziale Ungleichheit in einem reichen Land«. Er hat von 1998 bis 2016 Politikwissenschaft an der Universität zu Köln gelehrt und ist Autor mehrerer Bücher zum Thema Ungleichheiten in der Gesellschaft. Und sein Mantra ist dann auch: »Ungleichheit muss bekämpft, Armut beseitigt und Reichtum begrenzt werden«.
Dresdner Reden 12. Februar bis 12. März, jeweils Sonntag ab 11 Uhr im Schauspielhaus