Wer schwarz-weiß denkt, dem graut vor Zwischentönen

Die Ostrale ist in ihren 15. Jahrgang gestartet

Foto: Ostrale

Am 7. Juni eröffnete in Dresden die 15. OSTRALE. Inzwischen alle zwei Jahre als Biennale stattfindend, wird der 15. Jahrgang der internationalen Ausstellung zeitgenössischer Kunst zum dritten Mal in der robotron-Kantine veranstaltet. Glücklicherweise hatte der Stadtrat den Ankauf und die Sanierung des denkmalgeschützten Objektes der Ostmoderne nach vielen Auseinandersetzungen bekräftigt, so dass die OSTRALE-Leitung nach den zermürbenden Diskussionen der letzten Jahre hier auf eine ausbaufähige Zukunft hoffen kann.

In diesem Jahr bietet der unsanierte, noch interimsweise genutzte Pavillonbetonbau bis zum 5. Oktober einen kontrastreichen Hintergrund für das Motto „Wer schwarz-weiß denkt, dem graut vor Zwischentönen“ und die bunte Sammlung zeitgenössischer Positionen von 106 Künstlerinnen und Künstlern aus 32 Nationen. „Im Mittelpunkt des kuratorischen Ansatzes der OSTRALE 25 steht die Idee der Farbe als Material, Symbol und Dialog, im Kontext von Bewegung, Poesie, Spiritualität und Wissenschaft. Farben sind dabei Ausdruck von Identität, eines kulturellen und politischen Raums.“

Die „skulpturale Hängung“ der Bilder und die locker im Raum platzierten Objekte und Installationen verantwortet ein rein weibliches, fünfköpfiges Kuratorinnen-Team, dass mit Dr. Veronika Krülle Kotoucoca (CZ) und Drorit Gur Arie (Israel) die internationale Anbindung sucht. Bereits auf dem wild bewachsenen Außengelände werden die Besucher:innen mit der begehbaren Lichtskulptur „unendlich BLAU“ empfangen. Im Inneren sind vier thematische Rundgänge ausgewiesen, die aus dem dunklen Kellergewölbe durch die hellen, temporär farbig bemalten Säle und engeren Nebenräume wieder zum improvisierten Eingangsbereich führt.

Da es noch keinen Katalog und keine Gesamtübersicht gibt, bleibt es den Besucher:innen derzeit selbst überlassen, sich mit den informativ beschrifteten Kunstwerken auseinanderzusetzen und die vielen interessanten Querverbindungen zwischen den künstlerischen Positionen und Handschriften zu entdecken. Dies ist in diesem Jahr jeweils nur von Donnerstag bis Sonntag möglich, an den Wochenenden finden auch Führungen statt. Von 14. Juni bis 5. Oktober wird ein zusätzlicher Ausstellungsbereich in der Gedenkstätte Bautzner Straße geöffnet sein. Eine ausführliche Beschreibung ist in der Juli-SAX zu lesen.
IsMa

OSTRALE Biennale 2025 15. Internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst, bis 5. Oktober 2025. Künstlerische Leitung: Andrea Hilger, Antka Hofmann/OSTRALE, robotron-Kantine und Gedenkstätte Bautzner Straße
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr, Tickets ab 5 Euro, Normalpreis 15 Euro.
www.ostrale.de