Two Weeks To Live

Maisie Williams als Survival-Kid in Schotttland

Ihre Kindheit hat Kim Noakes in einer abgeschiedenen Hütte in Schottland verlebt, nur mit ihrer Mutter an der Seite. Diese hat ihr Töchterlein mit apokalyptischen Erzählungen vom Zustand des Restes der Welt mental gefangen gehalten – aus Gründen, die sich im Lauf der Handlung weitestgehend aufklären. Aber Kim hat die Zeit der zweisamen Einsamkeit genutzt und alles in ein Buch geschrieben, was sie einmal machen möchte, sollte sie doch noch einmal ausbrechen können. Vorbereitet auf allerlei Unbill ist die Teenagerin allemal, hat doch die Mama das Mädchen im Wald einem beinharten Kampftraining unterzogen, was sich natürlich von Vorteil erweisen wird.

Zwei der Dinge, die auf der To-do-Liste von Kim ganz oben stehen, sind »In einen Pub gehen« und »Den Mörder meines Vaters töten«. Also packt das Girl irgendwann den Geländewagen voll und büxt aus. Und da ist er, der erste Pub. Hier sitzt der smarte Nicky mit seinem etwas tumben Bruder Jay – und hast du nicht gesehen reißt die toughe Kim die beiden in ein Abenteuer aus Tod, Verderben, Rache, Flucht und Romantik.

Tragende Säule des very britischen Mixes aus Humor und Crime ist Margaret Constance »Maisie« Williams, die als Arya Stark quasi auch ihre gesamte Kindheit in einem Käfig verbracht hat – es war allerdings ein goldener namens "Game of Thrones". Nun gibt sie schon wieder eine Kämpferin, wenn auch bei der Inszenierung via Rehäugigkeit und Schnutenmund ordentlich der Niedlichkeitsfaktor gezogen wird. Deshalb sollte man sich die Serie unbedingt auf Englisch ansehen, was Sky hier ausnahmsweise mal eingerichtet hat (mit Untertiteln). Denn nur so kommt die Schnodderigkeit der Figuren und der Dialoge rüber. Alles in allem ist die Miniserie ein kurzes, aber ansehnliches Vergnügen, mit einigen Splattermomenten und einem GoT-Easter-Egg in Episode 2.
Uwe Stuhrberg

Two Weeks To Live Großbritannien 2020 
Creators: Gaby Hull und Al Campbell
6 Folgen auf Sky