Burger mit Fantasie

Der Fettboy auf der Bautzner

Burger sind derzeit der Renner im Gastrogeschäft. Darum erblicken seit einiger Zeit Burgerbratereien en masse das Licht der Welt. Besonders in der Alt- und der Neustadt ist dieser Trend unübersehbar. Angesichts dieser Entwicklung fragt man sich, was sich die Herren Karsten und Chris eigentlich dabei gedacht haben, an der Kreuzung Bautzner Straße/Rothenburger Straße – dem Einfallstor in das Szeneviertel – einen Laden aufzumachen, der ebenfalls Burger im Angebot hat.

Aber wer mit beiden spricht, bemerkt, dass es sich bei den beiden um keine fixe Idee handelt. Hier haben zwei vor, dem Begriff »Fastfood« seinen ehemals guten Ruf wieder herzustellen. Hier geht es nicht um triefende Bratscheiben im Gummibrötchen. Hier geht es um wahrlich köstliches Essen, das in wenigen Minuten zubereitet und verzehrt wird.

»Ehrlich« ist ein Begriff, der im Gespräch oft fällt – und den man den Jungs voll und ganz abnimmt. Ehrliche Küche, kein Chichi, jedoch jede Menge Witz und Liebe zum guten Essen aus guten Produkten, das ist das Grundkonzept im Fettboy. Und so geradlinig wie die Fettboys selbst sind, so soll auch ihr Produkt überzeugen. Auch deshalb werden viele Zutaten von ortsansässigen Läden und Erzeugern bezogen. Das feine Rindfleisch, aus dem die Burger gemacht sind, liefert die ehrwürdige Fleischerei During. Die Jungs vom Kombinat Delikat stehen mit ihren schmackhaften Kreationen ebenfalls auf der Lieferliste. Den passenden Koffeeinschub steuert die wunderbare kleine Kaffeerösterei Phoenix Coffee Roasters bei, die auch etwa nur 500 Meter vom Fettboy entfernt ist.

Aber das Wichtigste sind natürlich: Burger! Und die werden im Fettboy vor den Augen der Gäste und ohne Zusätze oder Gewürze gebrutzelt. Einfach nur Fleisch, einfach nur köstlich. Zur Wahl stehen unter anderem der klassische Burger mit feinem Rindfleisch, Käse, Zwiebeln und Salat (Classic Boy), eine Variante mit Bacon und Ei (Early Boy) sowie die hauseigene Kreation Fettboy mit doppelt Fleisch und Cheddarkäse. Eine Zutat muss an dieser Stelle unbedingt extra erwähnt werden: Der hausgemachte Pflaumenketchup. Er ist eine Wonne, und wie vieles im Fettboy ist auch er beim fantasievollen Experimentieren auf der Suche nach Genussoffenbarungen als Zutat entdeckt worden – und ein unbedingtes Muss beim Verzehr.

Zu den Burgern im Brioche- oder Focaccia-Brötchen tischt die Fettboy-Mannschaft wechselnde Tagesgerichte und Suppen auf. Als zweite Hauptlinie werden auf der Karte des Hauses gegrillte Sandwiches offeriert, die einfach nur auf der Zunge zergehen – das Grilled Sandwich mit Käse und Pastrami vom Kombinat Delikat ist umwerfend. Aber nicht nur Freunde fleischlicher Genüsse werden im Fettboy satt und glücklich. Mit dem Okonomiyaki ist den Jungs ein exzellentes vegetarisches Gegenstück zum Burger gelungen. Hinter dem etwas zungenbrecherischen Namen verbirgt sich ein knusprig-weicher japanischer Krautfladen, der gegrillt mit Champignons, Lauch und Tonkatsusoße serviert wird.Und auch diese Komposition ist ein Produkt des fantasievollen Umgangs mit Lebensmitteln und Rezepten und wird sicher – zur Freude aller Gäste - nicht die letzte ihrer Art sein.
F. Lodhäst

Fettboy
Bautzner Straße 14, 01099 Dresden, Telefon 26557088, Mo bis Sa 11 bis 22 Uhr, So 11 bis 20 Uhr
www.facebook.com/fettboydresden