Fernöstliche Fusion

Das Restaurant Ogimi in Striesen

Ein im Februar neu eröffnetes Restaurant macht in Striesen und weit darüber hinaus von sich reden. Eher zurückhaltend in der medialen Präsenz, ist es die Mundpropaganda, die dem wunderbaren Ogimi schon jetzt volle Reservierungsbücher und eine stetig wachsende Anhängerschaft beschert. Der Grund dafür ist simpel: Qualität spricht sich herum. Und besagte Qualität ist in allen die Kultur am Gast betreffenden Bereichen im Ogimi Hauptaufgabe.

Schon beim ersten Eindruck, für den es ja bekanntlich keine zweite Chance gibt, überzeugt und überrascht das Ogimi gleichermaßen. Es ist, als eröffne sich plötzlich eine andere Welt, betritt man das Restaurant, in welchem eine Fusion zwischen japanischer und vietnamesischer Küche vollzogen werden soll. Dunkle, warme Farben, viel Holz und zahlreiche dekorative Elemente verzaubern den Blick. Asiatische Ornamentik wirkt entschleunigend, eine Schar verzierter Winkekatzen auf der einen und ein Samurai auf der anderen Seite des Raumes begrüßen alle Eintretenden. Überall ziehen aufwändige Holz- und Schnitzarbeiten an Wänden und Mobiliar sowie die zu einem dekorativen Netz gewundenen Seile an der Decke die Blicke auf sich.

Das Restaurant ist in drei Bereiche unterteilt, die durch große Bögen mehr verbunden als getrennt sind – hinter jedem Bogen zeigt sich eine neue kleine Welt. Während im Empfangsbereich des Eckhauses das Licht der Fensterfronten im Raum spielt und ihn optisch vergrößert, offenbart sich hinter dem ersten Bogen ein Areal mit vier Vierer-Tischen. Während die Tische an der Fensterfront den Blick auf das muntere Treiben Striesens freigeben, sitzt man an den innenseitig gelegenen Tischen unter einem hübsch arrangierten Blätterdach. Den räumlichen Abschluss bietet hier eine Wand mit kleinen Täfelchen, auf denen sich die Gäste mit kleinen Malereien oder Botschaften für das Ogimi verewigen können. Hinter dem nun folgenden Bogen schließt sich ein opulent dekorierter Barbereich an, in welchem ebenfalls gespeist werden kann.

Das Ogimi ist nach einem kleinen japanischen Ort benannt, der sich stolz »Dorf der Hundertjährigen« nennt. In dem im Norden Okinawas gelegenen Örtchen ist man sicher, dass Ernährung und Lebensweise einen großen Einfluss auf die Langlebigkeit haben. Diese lebensstärkenden und -verlängernden Erkenntnisse sind im Grundkonzept des Ogimi verankert. So wird hier ausschließlich mit frischen, gesunden Zutaten gekocht und gewürzt. Nach eigener Aussage will man im Ogimi »das beste Essen für die besten Momente« bereiten. Mit dem erfrischenden Mix aus Tradition und Innovation gelingt dieses Ansinnen trefflich. Die Fusion zweier bekannter und bewährter Küchen, nämlich der Vietnams und Japans, verleiht dem Ganzen weitere interessante Frische. So sollte neben einer guten Portion Appetit auch die entsprechende Zeit mitgebracht werden, um die optischen wie kulinarischen Eindrücke entspannt zu verdauen.

Im Ogimi entdecken wir Sushi durch hauseigene Kreationen und Geschmacksrichtungen neu. Traditionell und über die Maßen köstlich ist die vietnamesische Pho-Suppe, die täglich frisch angesetzt und 24 Stunden ausgekocht wird und nicht zu Unrecht den Namen Pho Hanoi With Love (17,90 Euro) trägt. Darüber hinaus offenbart die reichhaltige Karte Speisen für jeden Gaumen: Fisch, Fleisch, Gemüse, vegetarisch und vegan. Wer alles mag oder sich schwer entscheiden kann, dem sei mit Surf and Turf (29,90 Euro) die perfekte Mischung aus allem empfohlen. Jedes Gericht besticht in einer optischen wie geschmacklichen Sinfonie. Hier gehen Zubereitung und Präsentation Hand in Hand und zeigen das Streben zu neuen kulinarischen Horizonten. Das hat natürlich seinen Preis, der angesichts der kunstfertigen Darreichung und geschmacklichen Qualität jedoch mehr als gerechtfertigt ist.
F. Lodhäst

Ogimi Fusion Kitchen Augsburger Str. 82, 01277 Dresden, Telefon 85675588
Sonntag bis Donnerstag 11.30 bis 22 Uhr, Freitag und Sonnabend 11.30 bis 23 Uhr
www.ogimi-restaurant.de