Akustisch, hautnah, handgemacht

Acoustics am 22. August open air an der GrooveStation

Musik in akustischer Darbietung, ohne Effekthascherei, ist direkter, unmittelbarer. Acoustics macht die leisen Töne zum Konzept und baut gleich ein ganzes Format daraus: drei verschiedene Künstler:innen oder Bands spielen je 30 Minuten. Zur besten Vorabendzeit wird das Liedermachertum in all seinen Facetten bei entspannter Open-Air-Atmosphäre akustisch zelebriert. Das Acoustics-Programm wird dabei weit offener kuratiert, als es der Name vermuten lässt. Von klassischen Indie-, Folk- und Songwriter-Acts über Musiker:innen aus Deutsch-Rap und Rock-Pop hin zu Fusion-Jazz-Kombos ist die Mischung bunt. Vielseitigkeit in akustischem Gewand, Nachwuchsförderung als zentraler Gedanke.

In den über zehn Jahren seines Bestehens waren immer wieder Acts vor ihrem großen Durchbruch Teil des Acoustics-Sommers. Alice Merton, Provinz, KLAN und Lilly Among Clouds sind teils national, teils sogar international erfolgreiche Künstler:innen. Die Acoustics finden in diesem Jahr wieder open air statt, Ort des Geschehens ist aber der GrooveGarden an der GrooveStation. Dabei sind am 22. August ab 18 Uhr Fee., Whiskydenker und Stanovsky.

Fee.
Die Geschichte einer anhaltenden Musik- Pilger-Tour... Straßenmusik, Wohnzimmerkonzerte, WG-Sofakanten, Texte(n) ‚on the road’ – das ganze FEE.- Ding rollt immer vorwärts, Richtung Glücksgefühl - für Leute, zum versprühen. Längst von größeren Bühnen. Auch ausgezeichnet. Mit nem Udo Lindenberg- Preis – dem „Panikpreis“. „Unangepasste Musik“ wurde ausgepreist. Unangepasst? Kannste wohl sagen, und heißt bei ihr: Erfolg, JA: zu ihren Konditionen. Kein fake, kein Schreib-Camp, kein musikalisches Allwetterjäckchen. Aber nie gleich mit dem Kopf in den Wolken, aus denen Geld oder ein Spotify-Stream regnen könnte. Und? Geht! Ihre Songs sind ungestüme Oden ans Leben, skurrile Beobachtungen, Selbstironie, vertraute Schwesternhaftigkeit. Alles geht, was von Herzen kommt. Gleich wie und wo wir FEE. hören. Sie springt mit und für uns befreit ins battlefield aus Herz und Geist.

Whiskydenker
Brassband und Disco!? Deutsche Lyrik und Hot-Jazz!? Zirkusorchester und Punk!? Unmöglich für die Band Whiskydenker eine Schublade zu finden. Manche sagen, sie versöhnen Meute und Bukahara mit Hildegard Knef, andere nennen es einfach Vintage-Pop. Vielleicht ist es auch egal, weil zum Glück ist die Musik der Whiskydenker immer charmant, gut gelaunt und wunderbar tanzbar. Vielleicht ist es genau dieser Tanz auf der Rasierklinge, der Rocknroller, Swingtänzer, Jazznerds und Partykids auf Konzerten der Whiskydenker zusammenbringt. Vielleicht ist genau das der Sound dieser neuen 20er Jahre.

Stanovky
STANOVSKY verbindet Klavierakkorde mit elektronischen Sounds zu einem avantgardisti- schen Popentwurf von griffiger Strahlkraft, kontrastiert diesen mit einzigartigen deutschen Texten und existiert überhaupt nur, weil Peter Stanovsky nicht mehr nur für andere schreiben, sondern endlich wieder Musik machen wollte, die er auch wirklich verkörpern kann.  Peter Stanovsky stand schon einmal am Anfang einer Karriere. Mit seinem Projekt Kaind hat- te er alles, was man braucht, um ganz nach oben zu kommen: Starke Songs, einen fetten Major Deal im Rücken, aufwendig ausproduzierte Videos und Fotos. Aber es sollte nicht sein: „Ich habe damals den Fokus auf die falschen Dinge gelegt. Habe eine Kunstfigur kreiert, die ich gar nicht sein wollte.“ Nachdem ihm klar wird, dass sein Projekt Kaind so keine Zukunft mehr für ihn hat, taucht er ab, schreibt nur noch Songs für andere Künstlerinnen: LEA, PrinzPi, Namika, Adesse, Celine oder Glasperlenspiel...

Acoustics 22. Juli, 18 Uhr, GrooveStation Open Air, www.acousticsconcerts.com