Cumbia is the New Punk

Son Rompe Pera, das Quintett aus Naucalpan, hat es geschafft, die Marimba erfolgreich in die in Lateinamerika so beliebte Cumbia einzuführen. So ist eine neue Spielart des Musikgenres entstanden, das zwischen Feuerland und New York Millionen Fans hat. Kein Wunder, dass sich die Band um die Brüder Gama aus dem Vorort von Mexiko City auch weltweit einen sehr guten Namen erspielt hat. Die Truppe ist auf ihrer globalen Tournee hörbar gewachsen und hat sich freigesungen und -gespielt. Erste Auffälligkeit des 2024 erschienenen zweiten Albums: keine Coverversionen mehr – mit einer Ausnahme: Für »Toño y el Demonio« wird Akkordeonist Felipe Orjuela beigezogen. Ja, die Band arbeitet im Studio immer noch mit vielen Freund*innen, aber Selbstvertrauen und Professionalität der Band sind enorm gewachsen.

Son Rompe Pera konnten zudem auf einen Produzenten zählen, der weiß was eine Cumbia ist: Mario Galeano (Ondatrópica, Frente Cumbiero). Er lud auch seine Horn-Section ins Studio (auf «Batuco»). Da tauchen die drei Ladys von »La Perla« auf »Elo Tamala« mit ihren Trommeln und Flöten auf. Auch ihr großer Förderer Macha (Chico Trujillo) schaut kurz vorbei. Und ihr Song-gewordener Schlachtruf »Cumbia is the New Punk« ist nun erstmals auf einer Produktion zu hören.
Die Bandbreite der Grooves reicht vom fieberhaften Ayahuasca-Albtraum von »Chucha« bis zum seligen, aber leicht verkaterten Nachhause-Torkeln auf dem Titeltrack »Chimborazo« – benannt nach einer Straße, in der einige Bandmitglieder wohnen. Hier trifft Großstadt-HipHop auf Festzelt-Ausgelassenheit. So bringt die Band ihre jahrelange Straßen-Erfahrung auch im Studio zum Klingen. Keine Frage: Die Cumbia ist weiterhin daran, die Welt zu erobern, und Son Rompe Pera spielen in der vordersten Reihe.
JH

Son Rompe Pera 17. Mai, 20 Uhr, Scheune-Blechschloss
Tickets bei SaxTicket (Selbstabholung möglich)
Tickets bei Reservix (mit print@home)