Disko bei Königs

Schwof Nr. 8 – die Party im Residenzschloss

Foto: Norbert Scholz

Erwachsene Menschen sind vom Partyangebot der Stadt oft enttäuscht: „Es gibt doch nichts für uns!“, heißt es da. Doch das stimmt so gar nicht. Man muss sich informieren! Und wer das tut, kann dort tanzen, wo einst unsere Könige dem Nachtschlaf und der Nachfolgerproduktion huldigten. Zwischen des Monarchen Bett, Rüstungen und feinen Kunstwerken tummelten sich am 8. September die Besucher in den angenehm klimatisierten Räumen. Die „Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden e. V.“ luden ein, sich den Abend hochkulturell zu versüßen. Türckische Cammer, Audienzgemächer und die Sonderausstellung des Kupferstich-Kabinetts „Ferne, so nah. Künstler, Künstlerinnen und ihre Reisen“ waren ab 21 Uhr geöffnet, und wer wollte, konnte sich die Werke von fachkundigen „Freunden“ erklären lassen. Leider ohne Getränke, natürlich in den Kammern undenkbar.

Aber auch im Innenhof alias Partyfloor, wurde die Bar erst 22 Uhr geöffnet, was zum enormen Ansturm und Anstehen führte. Dort inszenierte Regisseur, Gestalter und DJ Nr. 1, Tom Roeder, das Museum für diese Nacht. Optisch durchaus ansprechend beleuchtet, allerdings auch nicht sonderlich spektakulär. Dazu erklang dann eine wilde Mischung aus Ethnodance, Balkanbeats, 80ern, NDW und Deutschpop - was die Playlist des Meisters so hergab, mal laut, oft sehr laut, dafür ungemixt. Schade. Immerhin war die Tanzfläche, nach dem informativen Teil des Abends sehr gut gefüllt.

Von Anfang 20 bis Ende 50 war alles dabei und sehr bewegungslaunig, vor allem, weil sehr viele Damen zu Gast waren. Vom hektischen Musikmix schienen einige angetan, viele andere schauten mal skeptisch, mal dezent milde über die dargebotene „Musikkunst“ hinweg. DJ-Kollege Rambo Rodriguez (unter vielen anderen Namen in Dresden altbekannt) durfte 1 Uhr übernehmen. Gut gemischt, aber zu spät. Und laut durfte es nun auch nicht mehr sein. Für das nächste Mal ist noch Luft nach oben. 24 bis 29 Euro Eintritt lassen mehr erwarten.

Ohne Musik, aber mit viel Liebe, gibt es unter www.freunde-skd.de alle Termine und Sonderprogramme zu sehen.

Norbert Scholz