Es funkelt, glitzert und zischt

Das Polimagie Festival vom 11. bis zum 14. April

Ostpol und Beatpol gehen in diesem Jahr abermals eine bipolare Verbindung ein und zaubern allerhand magische Musik zwischen die Antipoden. So könnte man die Bedeutung des Festivalnamens wohl deuten. Ähnlich sehen es offenbar auch die Macher, in deren Online-Manifest man Folgendes liest: »Magie an und in den Polen. Es funkelt, glitzert und zischt. Beats, Rhythmen, Klangteppiche verweben sich zu einem abwechslungsreichen Sound-Konstrukt. Genregrenzen werden Abend für Abend aufs Neue gesprengt. Viertägig spannt das Clubfestival Polimagie einen roten Faden durch die Stadt, verbindet Beatpol mit Ostpol. Es lebe die Polimagie!«

Und dieser Mission dürfte mit Sicherheit erneut Erfolg beschert sein, denn wenn man einen Blick ins Line-up wirft, wird klar, dass auch beim vierten Polimagie einiges los ist. In allererster Linie muss man sich jedoch entscheiden, denn nahezu alle Konzerte finden in Beatpol und Ostpol bekanntermaßen parallel statt. Einzig am letzten Tag des Festivals werden die Auftritte ausschließlich im Beatpol stattfinden. So oder so: Musikalische Eindrücke in facettenreichster Form kann man sich an jedem der beiden Orte abholen.

Und damit geht es auch sofort beim ersten Konzert des ersten Festivaltages los, wenn der österreichische Liedermacher Voodoo Jürgens im Beatpol in gewohnt skurriler und schwarzhumoriger Weise seine Songs zu Besten gibt. Stichwort: »Heite grob ma Tote aus.« Im Anschluss wird die südafrikanische Ausnahmekünstlerin Alice Phoebe Lou, die als Straßenmusikerin anfing und nun in ausverkauften Clubs spielt, ein Gastspiel geben, bei dem ihr eindrucksvoller Sopran sicher auch in Dresden das Publikum spielend in Beschlag nehmen wird. Szenewechsel Ostpol. Dort kann man zeitgleich Django Lassi, Lucaciu/Stiehler und Carrousel erleben, ehe im Anschluss der erste Festivaltag mit der allabendlichen After-Show-Party beschlossen wird.

Die Highlights des zweiten Polimagie-Tages werden zweifelsohne das Konzert von Bukahara im Beatpol sowie der Auftritt von First Breath After Coma im Ostpol sein. Allein diese beiden Acts spiegeln das Konzept des Festivals bestens wider, denn während die Ersten dem Kosmos von Neofolk und Weltmusik entspringen, klingt die Shoegazer-Combo First Breath After Coma wie ein Hybrid aus The Editors und Slowdive – und das bei einem Band-Durchschnittsalter von gerade mal 20 Jahren.

Die Tage drei und vier bieten ebenfalls noch mal große Spannungsbögen und vielversprechende Namen, als da unter anderem wären: Hannah Williams & The Affirmations, Taskete, Dan Mangan, Vera Sola, Charlotte Brandi.

Es sind also nicht nur bipolare Verbindungen zu erwarten, sondern vielmehr polypolare. Das ist sicher auch der Grund, weshalb auch in diesem Jahr die limitierten Early-Bird-Tickets bei Redaktionsschluss bereits ausverkauft waren. Festivaltickets sind ebenfalls nur in begrenzter Stückzahl vorhanden. Wer zeitlich knapp bemessen ist, dem kann mit Tagestickets für die jeweiligen Locations geholfen werden.
Thomas Natzschka

4. Polimagie Festival
11. bis 14. April, Beatpol und Ostpol
www.polimagie-festival.de