German Bossa Nova

Die Jazztage zu Gast im Societaetstheaer mit Hotel Bossa Nova

Bei den Jazztagen Dresden hat unser Rezensent diesmal im Hotel Bossa Nova eingecheckt. Dahinter verbirgt sich die im Raum Groß-Gerau geborene Liza da Costa, eine portugiesische Sängerin, und das ebenfalls aus Südhessen stammende Jazz-Trio mit Tilmann Höhn (Gitarren), Alexander Sonntag (Kontrabaß) und Wolfgang Stamm (Schlagzeug).

Liza da Costa moderiert deutsch und singt portugiesisch – einfühlsam, rhythmisch mit kraftvoll-samtiger Stimme. Aber ein Bossa Nova wird daraus nicht. Sie nennt es auch „German Bossa Nova“. Es ist allerdings eher eine Mischung aus unterschiedlichen Stilrichtungen, etwas Tango, etwas Samba, vor allem Anklänge an ihre Herkunft, den manchmal schwermütigen portugiesischen Fado, sind herauszuhören. Aber das ist kein Manko, sondern passt zu den Musikern.

Hier begeistert ein ums andere Mal der virtuose und experimentierfreudige Tilmann Höhn, der das Publikum an seinem Faible für besondere Gitarren teilhaben lässt. Einmal ist es eine gewöhnliche Akustik-Gitarre, im nächsten Stück bereits eine Bariton-Gitarre und dann auf einmal die 18-saitige Aliquot-Gitarre, die er zupft. Er setzt Looper und Bottleneck ein und schafft bereits damit einen Variantenreichtum, der begeistert. Vor allem aber reißt sein Können an den Saiten mit. Drummer Wolfgang Stamm erhält in „Largo de Camoes“ Sonderapplaus für seine Solo-Einlage. Und auch Alexander Sonntag, der zudem immer wieder mit köstlichen Lachanfällen erfreut, bleibt an seinem Kontrabass hinter den von seinen Kollegen gesetzten Standards nicht zurück. Das Publikum im ausverkauften Societätstheater war begeistert und forderte erfolgreich seine Zugaben.

Die Jazztage Dresden sind mit einem größeren Programmangebot als jemals zuvor mit täglich mehreren Konzerten noch bis 26. November zu genießen. Das Programm findet man unter jazztage-dresden.de. Karten gibt es an den üblichen Vorverkaufsstellen und über das Internet.
Ra.

Hotel Bossa Nova
10. November, Societaetstheater