Jazztage Dresden eröffnet

Ein Großaufgebot begeisterte im QF

Ra. Am Donnerstag wurden die Jazztage Dresden im QF an der Frauenkirche mit einem rauschenden Fest eröffnet. Wo sonst eher steife Ansprachen erwartet werden, gab es dieses Mal nur kurz gehaltene Statements, unter anderem von Bürgermeister Hilbrich. Im übrigen Musik pur. Mit Kurzkonzerten machten die Dresdner Klazz Brothers, Lukas Fröhlich aber auch die in der Blues Night auftretenden Sharrie Williams, Tad Robinson, Lars Kutschke und Magda Piskorczyk auf ihre Konzerte im Rahmen des Festivals aufmerksam. ###MORE###

Dazwischen erfolgte als Hauptkonzert die Darbietung der portugiesischen Jazzsängerin Maria Joao und ihres kongenialen Begleiters am Klavier Mario Laginha. Unglaublich, welche Bandbreite Maria Joao mit ihrer Stimme abdeckt. Das gilt sowohl für die Tonlagen wie auch für die Dynamik, mit der sie zwischen fast flüsternd einfühlsamen Tönen und durchdringend voller Stimmgewalt wechselte. Im Programmheft stand, sie bewege sich auf einer nach links und rechts offenen Skala zwischen Billie Holliday und Micky Maus. Das ist nicht gelogen. Maria Joao hat schon mit bedeutenden Jazz-Größen wie Manu Katche, Trilok Gurtu, Miroslav Vitous, Aki Takase oder Bobby McFerrin zusammengearbeitet. Seit nunmehr 30 Jahren ist jedoch der feinfühlige Pianist Mario Laginha ihr primärer Partner. Sie verbindet brasilianische und afro-Rhythmen mit europäischem Jazz und schafft dadurch eine hörenswerte, eigenartige, durchaus auch avantgardistische Mischung aus Weltmusik und Modern Jazz. Es mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber wer Ohren für die künstlerische Klasse der Sängerin hat, der wird in ihren Bann geschlagen. Und von solchen Zuhörern gab es an diesem Eröffnungstag genug im OF an der Frauenkirche.

Vielleicht war ein solches Konzert nicht die beste Wahl für ein Format, in dem das Publikum aufgefordert war, Musikgenuß mit kulinarischem Genuß (es gab Speisen und Freigetränke) und einige auch mit Einkäufen in der Ladengalerie, die extra länger geöffnet hatte, zu verbinden. Dafür sorgten dann aber die Musiker der Blues Night für den gehörigen Pfeffer und rissen das Publikum mit. Das galt sowohl für die Kurzkonzerte wie auch später für die abschließende Session, in der sich die Blues-Musiker zu einer Jam-Session vereinten. Es dauerte bis nach Mitternacht bis der letzte Ton verklungen war. Lust auf die Jazztage hat diese Eröffnung alle mal gemacht.

Karten für die Jazztage gibt es an den üblichen Vorverkaufsstellen, über die Ticket-Hotline 01805 700 733 oder im Internet über www.jazztage-dresden.de.