Klänge unter freiem Himmel

Ende Mai konnten Freunde und Fans des Palais Sommers endlich aufatmen, denn ab da stand fest, dass das Dresdner Kunst- und Kulturfestival auch in diesem Jahr stattfinden kann. In nahezu unveränderter beziehungsweise sogar erweiterter Form, wie man beim Blick ins Programm feststellte. Schwerpunkt dieses Beitrages soll vor allem das Konzertprogramm sein, das auch 2020 und unter Einhaltung aller Hygienevorschriften wieder viel- und reichhaltig ausfällt. Tatsachen, die jedem Musikfan in die Karten spielen, der verständlicherweise seit Monaten unfreiwillige Konzertaskese aushalten musste.

Generell schicken die Veranstalter in diesem Jahr folgendes Statement vorab: »Die Veranstaltungen im Park des Japanischen Palais sollen den Menschen auch in diesen unsicheren Zeiten einen Zugang zu herrlicher Musik, Bewegung, interessanten Gesprächsrunden, zu Kunst und Literatur ermöglichen.« Das werden sie sicher tun und man kann wohl jetzt schon sicher sein, dass das kostenfreie Format noch mehr als in den vergangenen Jahr auf Begeisterung stoßen und tausende Besucher anziehen wird.

Die Zahlen für 2020 schonmal vorab: Von den 184 Gesamtveranstaltungen des Palais Sommers gibt es ganze 15 Konzert im Park und 16 Klaviernächte. Neu ist dabei das multimediale Format »Blue Box – Songs, Gedichte und Geschichten«, das am 21. Juli mit der Künstlerin June Cocó, dem Schauspieler Tom Quaas sowie weiteren Gästen eingeläutet und am 7. August auf großartige Weise mit Anna Deppenbusch fortgesetzt werden wird.

Zur Erklärung des Konzepts von »Blue Box« verraten die Macher Folgendes: »Das neuartige TV-Format findet auf drei Ebenen statt: Es verknüpft Songs, Gedichte und Geschichten im Rahmen einer zweistündigen Live-Sendung im Palais Park miteinander. Innerhalb jeder Sendung treten ein/e MusikerIn sowie ein/e SchriftstellerIn, AutorIn oder PoetIn sowie drei Gäste auf, die ihre persönliche Geschichte im Rahmen eines Talks mit dem Publikum teilen. Die Sendungen werden live im Sachsen Fernsehen übertragen und als Livestream bei Facebook, YouTube und anderen Anbietern. Weitere Veranstaltungen des Festivals werden ebenfalls via Stream übertragen.« Wer also nicht vor Ort ist, muss deswegen nichts verpassen. Höchstens die Atmosphäre vor Ort.

Zur Eröffnung am 17. Juli ist übrigens Maria Burnaeva im Rahmen der ersten Klaviernacht auf der Bühne zu erleben. Nur einen Tag darauf, am 18. Juli, ist dann die deutsch-amerikanischen Band Standard Crow Behavior zu Gast. Ein Konzert, das ebenfalls im Live-Stream verfolgt werden kann und dem nur einen Tag später mit den Klängen von Die Höchste Eisenbahn eine wunderbare Fortsetzung beschert wird. Weitere Konzerthöhepunkte im Juli sind dann mit Sicherheit die Auftritte von 108 Fahrenheit am 26. Juli, Marina & the Kats aus Österreich am 28. Juli und der musikalische Besuch des aus Norwegen stammenden Singer-Songwriters Moddi am 30. Juli Und es sei schonmal verraten, dass auch der August Großes in Sachen Musik bereithält und die Zeit bis zum 23. August sicher schnell verstreichen lassen wird.

Abschließend sei in Sachen Hygienevorschriften noch Folgendes angemerkt: Auf dem Festivalgelände dürfen sich maximal 1.000 Menschen gleichzeitig aufhalten. Um die nötigen Mindestabstände einzuhalten, werden auf den Rasenflächen Kreise aufgemalt sein, die Besuchern in Zweiergruppen, Dreiergruppen oder gemeinsamen Haushalten zugeteilt werden. Dazu erhält am Einlass jeder Besucher einen symbolischen Kreis mit Nummer, der wieder abgegeben werden muss, wenn der Gast das Gelände verlässt. Erst dann können eventuell Wartende nachrücken. Ein Konzept, das sich sicherlich schnell einspielt und leicht einzuhalten sein sollte.
Thomas Natzschka

Palais Sommer 17. Juli bis 23. August, Park am Japanischen Palais
www.palaissommer.de