Distanz durch Humor

Ronja von Rönne liest am 4. November in der Schauburg

Betont negativ, provokant und zwischendurch auch selbstironisch erklärt Ronja von Rönne den Lesern auf ihrem Blog und in Kolumnen die Probleme ihrer Generation. Die junge Journalistin, die durch einen kontroversen Antifeminismus-Artikel in der Welt bekannt wurde, schreibt auch Bücher. 2016 erschien ihr Debüt »Wir kommen«. 2017 hat sie mit »Heute ist leider schlecht: Beschwerden ans Leben« ein weiteres Buch über ihre Generation nachgelegt. Den Ruf als »Stimme der Millenials« lehnt sie allerdings ab: »Man bekommt ziemlich früh, wenn man irgendwie in die Öffentlichkeit geht, drei Etiketten angepappt. Bei mir war es ›jung und schön und provokant‹, und dann verbringt man eine Karriere damit, die wieder abzufriemeln. Zumindest ›jung und schön‹ werden sich irgendwann erledigen.«

Depressionen und miese Stimmung gehören bei der erfolgreichen Autorin dazu – das merkt der Leser schon, wenn er sich durch ihren Blog klickt. Solche Launen kommen allerdings auch mit dem Schreiben selbst, denn das mache ihr an sich schon schlechte Laune, meint von Rönne.

Deshalb wird ihr auch immer wieder vorgeworfen, nicht verantwortungsvoll mit ernsten Themen umzugehen. Die Autorin hingegen sieht ihren oft witzigen und sarkastischen Tonfall eher als Hilfsmittel: » Ich finde, über lustige Dinge lustig zu schreiben, ist irgendwie Zeitverschwendung. Sondern ich benutze ja Humor, um Distanz zu bekommen.«

Mit ihrem neuen Programm »Jetzt noch viel schlechter geht Ronja von Rönne auf Tour und kommt am 4. November in die Schauburg.
JH

Ronja von Rönne
4. November, 20 Uhr, Schauburg
Karten an allen Kassen und bei www.saxticket.de
www.sudelheft.blogspot.com