Gidon Kremer: »Mein Russland«
Programmatisches Konzert und Gespräch über die aktuelle Situation in Russland
Als Christian Thielemann vor Monaten die Schwerpunkte seiner künstlerischen Arbeit mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden 2014 /2015 vorstellte, sorgte bereits damals sein Fokus auf russische Komponisten und Musiker für besondere Aufmerksamkeit. Dazu gehörten nicht nur eigene Dirigate und die Aufführungen durch andere Dirigenten von Werken von Peter Tschaikowsky, Sergej Tanejew, Alexander Skrjabin oder Dmitri Schostakowitsch. Es war vor allem auch das Bekenntnis zu einer russisch Komponistin, die, geboren in Tschsitopol (Tatarische Republik), als eine der wichtigsten europäischen Stimmen der musikalischen Gegenwart gilt und als Capell-Compositrice der Staatskapelle nun ein neues Werk für Chor und Orchester schreibt. ###MORE###
Ihr Schaffen ist untrennbar verbunden mit dem Geiger Gidon Kremer, Schüler von David Oistrach am Moskauer Konservatorium, der als herausragende Musikerpersönlichkeit zahlreiche Komponisten des 20. Jahrhunderts im Repertoire hat, als Künstler mit besonders ausgeprägter Individualität aber auch viele Programme und Festivals initiierte. Beide waren schon früh der Musikstadt Dresden verbunden, sie nun hier zu haben, da der Kontakt mit Russland durch die aktuellen politischen Gegebenheiten auf allen Gebieten belastet ist, erscheint als großer Glücksfall!
Am 18. September stellt sich Gidon Kremer als Capell-Virtuos 2014/2015 planmäßig erstmals dem Publikum vor. Im Hinblick auf das aktuelle Geschehen im Russland-Ukraine-Konflikt hat er sich kurzfristig dazu entschieden, das Programm in der Semperoper für seinen Auftritt mit der Kremerata Baltica zu ändern. Anstelle von »All about Gidon«, einer Art musikalischer Biografie, hat er nun ein Programm zusammengestellt, das den Titel trägt: »Gidon Kremer – Mein Russland«. Dieses Programm erlebt in der Semperoper seine Premiere, er schreibt dazu: »Die aktuelle politische Situation in Russland und der Ukraine beunruhigt mich sehr. Deshalb war es mir ein besonderes Anliegen, dieses Programm zusammenzustellen, das meine große Verbundenheit mit der russischen Kultur und Musik zum Ausdruck bringt, deren Werte ich im heutigen Russland mehr als gefährdet sehe.«
Gemeinsam mit den Musikern der Kremerata Baltica wird Gidon Kremer Werke von Sofia Gubaidulina, Leonid Desyatnikov, Mieczys?aw Weinberg und Alexander Raskatov musizieren. In der Mitte des Programms wird er sich in einem Gesprächsblock auch persönlich an das Publikum wenden. Auch der Komponist Leonid Desyatnikov, der eigens aus St. Petersburg anreist, wird an diesem Gespräch teilnehmen. Mit »Gidon Kremer – Mein Russland« meldet sich ein streitbarer Künstler zu Wort. Die Musik spricht über alle Grenzen hinweg zu den Menschen in Ost wie West.
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GIDON KREMER – MEIN RUSSLAND Konzert mit Gidon Kremer, Violine und Leitung, Kremerata Baltica und Olesya Petrova, Mezzosopran, 18. September, 20 Uhr, Semperoper
www.staatskapelle-dresden.de
??www.gidonkremer.net