Canto Ostinato

Stefan Eder am 26. Dezember 
im Kleinen Haus

Der »Canto Estinato« gilt als Hauptwerk des niederländischen Komponisten Simeon ten Holt. Er wurde 1979 nach dreijähriger Arbeit vollendet. Deutlich sind Bezüge zur späten Romantik, aber auch zur minimal music: Die Wiederholung, das hartnäckige Wiederkehren einer musikalischen Figur, ist ein wesentliches Element. Seinen Interpreten lässt der Komponist ein hohes Maß an Freiheit, denn die Zahl der Wiederholungen der einzelnen Sectionen oder Zellen ist vom Komponisten nicht festgelegt, diese werden von den Ausführenden nach eigener Intention bestimmt. So kann auch die Aufführungslänge der Komposition stark varieren.

Im Sommer 2002 gab es mit dem Pianisten Stefan Eder die erste Aufführung des »Canto Sotinato« in Dresden – wie sich herausstellte war es die deutsche Erstaufführung. Damals schon und immer wieder ist der Musiker fasziniert von der Lebendigkeit dieser Komposition, von der großen emotionalen Wirkung, die sie bei den Zuhörern entfaltet, ausgelöst auch von den feinen, fließenden, kaum spürbaren Veränderungen in der musikalischen Struktur. Seitdem pflegt Eder eine über zwanzigjährige künstlerische Beziehung zu der ebenso komplexen wie betörenden Komposition
Der in München geborene Pianist Stefan Eder ist ein Grenzgänger der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Immer wieder spürt er in seiner sehr persönlichen, offenen, sensiblen Art der enormen Vielseitigkeit verschiedenster Musik nach, auch in der Verbindung mit anderen Künsten - und akzeptiert dabei keine künstlichen Tabus.

Darum reicht sein Repertoire auch von neuester bis asiatischer Musik (auf der Guzheng), von verfemter bis improvisierter Musik, über jüdische Musik bis Tango nuevo, von minimal music bis zur Performance. Am 26. Dezember kommt er aber wieder mit dem Canto nach Dresden, einmal mehr eingeladen von der verdienstvollen Konzertreihe »Musik zwischen den Welten«, die es sich seit langer Zeit zu eigen gemacht, das Werk zum Jahresende in die Stadt zu holen.

Canto Ostinato 26. Dezember, 19 Uhr, Kleines Haus, www.mzdw.de