Eine Dekade lebendiger Impulse

Das Festival DAVE feiert vom 6. bis 15. Oktober sein zehnjähriges Bestehen

Es ist wahrlich eine immense Leistung und zugleich ein Grund, um ganz herzlich zu gratulieren, denn das Festival DAVE feiert sein zehnjähriges Bestehen. Und das ist in vielerlei Hinsicht ein Grund zum Feiern, hat das Kollektiv hinter dem Festival für Klubkultur die stets reichhaltig gefüllten Tage im Oktober durch sehr viele Höhen, aber eben auch durch Täler geführt.

Zum größten Tal zählt hierbei wohl definitiv Corona. Ein Ereignis, das in jeglicher Hinsicht auch die Klubkultur nachhaltig infizierte und geschwächt hat. Und zugleich ein Umstand, der dazu beitrug, dass die zehnte Auflage von DAVE im Sommer dieses Jahres durch eine Crowdfunding-Kampagne kofinanziert werden musste. Den Grund hierfür konnten die Macher:innen des Festivals auch ganz klar zusammenfassen: »Corona ist auch an DAVE nicht spurlos vorbeigegangen. Förderungen wurden gestrichen und Sponsoren sind abgesprungen, sodass eine Finanzierungslücke entstanden ist. Wir wollen aber auch spannende Acts nach Dresden holen, aufregende Veranstaltungsformate entwickeln und lokale Acts fair bezahlen.« Deshalb der Aufruf über Startnext. Und dort zeigte sich dann aber auch gleich erneut die Kraft der Community, die es ermöglichte, dass das angestrebte Finanzierungsziel nicht nur erreicht, sondern auch übertroffen werden konnte.

Und nun kann sie also stattfinden: Die zehnte Ausgabe von DAVE, die in diesem Jahr vom 6. bis 15. Oktober laufen wird. Der große Unterschied: Nicht eine Vielzahl an Bühnen werden in diesem Jahr mit den Hauptveranstaltungen bespielt, sondern das Zentralwerk passend zum Namen zur Zentralbühne gemacht, auf der ein Großteil des 2023er-Programms präsentiert werden wird.

Abseits davon wird es aber auch die beliebten Klassiker wie die DAVE ON!- und DAVE OFF!-Partys im Sektor Evolution im Dresdner Industriegelände sowie die DAVE DJ-Contest-Party in der Koralle oder den DAVE*Küchenrave im Club Paula geben. Im vierten Jahr in Folge geht außerdem der Festival-eigene Fernsehsender DAVE TV erneut auf Sendung, und auch das DAVE Radio läuft wieder über den Äther. Und vom Veranstaltungsstress erholt man sich am besten in der DAVE Festival Bar, die praktischerweise gleich im Foyer des Zentralwerks zu finden ist.

Doch was genau passiert denn nun alles im Zentralwerk? Eine ganze Menge, und das fängt gleich im ganz großen Stil beim DAVE Opening am 6. Oktober an, wenn die australische Produzentin, Kuratorin und Komponistin Rachel Lyn ihr multisensorisches Narrativ aus Klang und Erzählung auf die Bühne bringen wird. Tagebücher, Klänge und genreübergreifende Hör- und Seherfahrungen stehen dann an. Eindrücke, die ihre inhaltlichen Brücken von Australien nach Berlin spannen und das Publikum einladen, Lyns unabhängige und fantasievolle Zugänge zu Musik kennenzulernen. Weitere eindrucksvolle Parts des Openings werden jedoch auch von OAKE aus Leipzig, Ida Bux aus Berlin sowie von den Dresdnern Dominic Kießling, Johannes Till, Lucie von Freynhagen, Will Dubner und hubå kommen. Ein überaus vollgepackter und eindrucksvoller Abend ist somit garantiert.

Und wer nach all diesen unterschiedlichen Beiträgen weiter durch die Nacht flanieren möchte, kann vom Zentralwerk entweder in die Koralle wechseln, wo am Abend der Eröffnung die beliebte DAVE DJ Contest Party stattfindet, oder aber den Club Paula im Dresdner Industriegelände ansteuern, wo bei DAVE * INTO THE VOID ebenfalls bis in die Morgenstunden getanzt werden kann. Der einen Tag später im Zentralwerk angesetzte kostenfreie DJ-Workshop mit Duderino findet dann dankenswerterweise erst am Nachmittag statt. Anders ließen sich die Kräfte über die zehn Tage des Festivals wohl kaum einteilen.

Und genau das war ja auch in den letzten zehn Jahren stets nötig, denn wohl niemand konnte je alle Programmpunkte eines DAVE Festivals in Summe mit- beziehungsweise aufnehmen. Aber Entspannungsmöglichkeiten bot das DAVE in der Vergangenheit ja ebenso in Hülle und Fülle. So natürlich auch in diesem Jahr. Und sei es, dass man einfach mal die Musik und die visuellen Eindrücke an der DAVE Festivalbar im Zentralwerk aus- oder nachklingen lässt. Am besten so lange, bis die elfte Edition des Festivals für Klubkultur ansteht. Denn die wird es ganz bestimmt geben.

Aber abseits aller Feierei muss auch betont werden, dass das DAVE Festival nicht nur zehn Tage beschwingtes musikalisches Entertainment bedeutet, sondern vor allem der Klubkultur in Dresden ein kollektives Gesicht gibt. Eines, das Vielseitigkeit, Toleranz und Spaß zu schätzen weiß. Und eines, das sich lohnt angeschaut und wertgeschätzt zu werden, ganz gleich, aus welcher Richtung die Wertschätzung und die Aufmerksamkeit kommen oder stärker kommen sollten. Das DAVE Festival liefert in jedem Fall die lebendigsten Impulse, die man im und für das hiesige Klubleben brauchen kann.
Thomas Natzschka
 
DAVE 6. bis 15. Oktober, Zentralwerk und weitere Veranstaltungsorte, www.dave-festival.de

HIGHLIGHTS
6. Oktober
Zentralwerk: DAVE Opening
Koralle: DAVE DJ Contest Party
7. Oktober
Ostpol: DAVE Hood Bash; Sektor Evolution: DAVE ON!; Zentralwerk: DAVE Disco,
Paula: DAVE * Küchenrave
8. Oktober
Zentralwerk: DAVE DJ Kids Disco
Zentralwerk: DAVE Metaknoten Spezial
9. Oktober
Zentralwerk: DAVE Music in Motion |
32 Sounds
10. Oktober
Zentralwerk: 8*8
11. Oktober
Zentralwerk: DAVE Just Biet It!
12. Oktober
Zentralwerk: DAVE Dancing Europe –
Das Quiz zu europäischer Klubmusik
DAVE Producer Meeting
13. Oktober
Zentralwerk: DAVE Live Jam
Zentralwerk: DAVE Radio Party
14. Oktober
Zentralwerk: DAVE CON
Hellerau: DAVE * Convergence
Sektor Evolution: DAVE OFF!
15. Oktober
Zentralwerk: Beyond the Club