Hanami am Handgelenk

Seit fünf Jahren offeriert »Wakai Girl« handgefertigtes, japanisch inspiriertes Schmuckdesign

Wenn man selbst im Urlaub die Finger nicht davon lassen kann … dann muss Leidenschaft im Spiel sein. Oder? Nele Maukisch kann es nicht verhindern. Ein breites Lächeln überzieht ihr zartes Gesicht. »Ja, ich brenne dafür. Selbst am Strand häkel ich.« Das Ergebis präsentiert Nele alias »Wakai Girl« (Japanisch für junges Mädchen) mit schöner Regelmäßigkeit den Besuchern des Simmel-Supermarkts am Albertplatz. Derzeit ist es eine filigrane Frühlingskollektion, bestehend aus Genähtem, Schmuck und Accessoires. 2019 probierte Nele den Standort zum ersten Mal aus. Rasch nahm der Testballon Fahrt auf. Seit diesem Jahr präsentiert die waschechte Neustädterin das Ergebnis ihrer enormen Kreativität und Handwerklichkeit jeden Samstag zwischen 15 und 17.30 Uhr.

Der kleine Verkaufsstand im Eingangsbereich ist nicht zu übersehen, die feenhafte Erscheinung Neles mit dem nicht enden wollenden geflochtenen Zopf ebenfalls nicht. Direkt im Eingangsbereich ziehen ihre liebevoll genähten Bauchtaschen, Puppenkleider und Babyklamöttchen die Blicke auf sich. In Epoxidharz gegossener Goldflitter und Trockenblumen findet sich in originellen Ketten- und Schlüsselanhängern wieder. Hauchfeiner Schmuck aus Perlen, geschliffenem Glas und Edelsteinen verströmt Frühlingslust.

Über alldem weht eine Prise Hanami-Kirschblüten-Romantik. Nele Maukisch lässt sich für ihre filigranen Schätze gleichsam von der Natur, wie von der japanischen Kawaii-Kultur (Kawaii: niedlich, bezaubernd) inspirieren. Die Einflüsse aus Fernost finden sich, bei aller Verspieltheit, in einer gewissen Klarheit und Strukturiertheit ihrer Unikate wieder. Ganz so wie bei Nele Maukisch selbst, deren formvollendete Höflichkeit, ihre bescheidene Art und ihr unglaublicher Fleiß beeindrucken. »Wakai Girl« ist jeden Tag am Werk. Nicht, weil sie muss. Weil sie es möchte. Ob Ringe, Ohrstecker, Ketten oder Armbänder – alles entsteht in aufwendiger Handarbeit, zu Hause. Genau da nahm vor zehn Jahren alles seinen Lauf. Mit einer Mini-Nähmaschine. Ein Himmels-Geschenk der Oma, welches fortan ohne Punkt und Komma von little Nele malträtiert wurde.

»Ab da war für mich klar, dass ich Mode studieren werde«, konstatiert Nele Maukisch diesen einschneidenden Moment in ihrem jungen Leben. Ihr erstes Stück? Ein Top mit Rüschen aus geblümtem Ikea-Stoff. Die Nähmaschine wurde größer, Stoffe und Schnitte anspruchsvoller. Es folgten Dreieckstücher, Federmäppchen, Haarbänder, Geldbeutel, Mützen, kurzum: der Beginn einer wunderbaren Leidenschaft. Während des Studiums für Modedesign entdeckte die 22-Jährige ihre zweite Leidenschaft, die für Schmuckdesign. Auf Anfrage fertigt Nele nach den Wünschen ihrer Kundinnen nicht nur individuellen Zierrat, sondern auch kleine Accessoires wie Schmuckablagen, Seifenschalen und Teelichthalter. Wie die ambitionierte Schmuckgestalterin Epoxidharz in Verbindung mit Farben, Glitter und anderen dekorativen Zutaten zu anmutigen Gebilden formt, das ist ganz großes Kino. Für ihre Schmuckkollektionen verwendet das ambitionierte Hula-Hoop-Reifen-Girl ausschließlich zertifiziertes Echtmaterial (Edelsteine, Silber, Vergoldungen), welches über hypoallergene Eigenschaften verfügt.

Derzeit studiert »Wakai Girl« Nele Mode-Management im zweiten Semester per Fernstudium. Dass sie all das unter einen Hut bekommt – das Studium, das tägliche Kreativ-Werkeln, die Abwicklung ihrer Online-Shops auf Etsy, aber auch die Wochenenden mit ihrem Stand – verdankt Nele Maukisch ihren liebevollen Eltern, welche die kleine Schmuckfee wo es nur möglich ist, unterstützen. Und sei es mit Verständnis, wenn Nele am Ostseestrand keinen Schmöker zückt, sondern einen kleinen Schmuck-Werkzeugkoffer, um mit Meeresrauschen im Ohr ein paar Meerjungfrauen-Armbänder zu kreieren.
Mutti

Wakai Girl sonnabends 15 bis 17.30 Uhr, Eingangsbereich Simmel-Supermarkt am Albertplatz
www.wonderl.ink/@NMDesign