Der beste Film aller Zeiten

Verfilmung des Literaturbestsellers über zwei konkurrierende Brüde

Wenn drei schauspielerische Schwergewichte wie Penélope Cruz als radikale Regisseurin Lola Cuevas, Antonio Banderas und Oscar Martinez als ehrgeizige Stars Félix Rivero und Iván Torres, die sich nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnen, aufeinandertreffen, ist zumindest ein Fest fürs Auge angesagt. Das Trio will den besten Film aller Zeiten drehen, das Geld spendet ein Milliardär, der sich zum 80. Geburtstag was Außergewöhnliches leisten und den coolen Produzenten mimen will. Die Entstehung des Wunderwerks ist alles andere als einfach. Macho und Publikumsliebling Rivero und der feingeistige Theatermann Torres liegen ständig im Clinch, Cuevas‘ Ideen und Proben sind krude, um es mal vorsichtig auszudrücken. Schon wie die beiden Kerle die zwei Worte »Guten Abend« endlos wiederholen müssen, bis sie die Geduld verlieren, ist eine grenzwertige Demütigung, an der die durchsetzungsfreudige Dame sich gerne aufgeilt. Wie auch an der Situation, in der ihre zwei Schützlinge unter einem riesigen Felsbrocken Angst fühlen sollen.

Eine Zeitlang amüsiert der Kampf der drei aufgeblasenen Egos in dieser Satire über das Filmemachen, aber dann dreht sich der Witz doch etwas im Kreis mit ermüdenden Wiederholungen, auch wenn die bissigen Dialoge die Aufmerksamkeit wachhalten. Die Verfilmung des Literaturbestsellers über zwei konkurrierende Brüder kommt nicht vom Fleck, wie auch das Regieduo Duprat und Cohn bei ihrem Insider-Blick ins eitle Filmgeschäft, bei dem es oft nicht um Kunst oder Inhalt geht, sondern nur um sich überschätzende Exzentriker, um stereotype Figuren, die in dem futuristischen Ambiente verloren wirken. Gerne greifen die beiden tief in die Klischeekiste, erst am überraschenden Ende entpuppt sich der Humor als so richtig rabenschwarz. Filmfreaks kommen bei den Jokes voll auf ihre Kosten, der Normalzuschauer weniger.
Margret Köhler

Der beste Film aller Zeiten Spanien 2021, Regie: Gastón Duprat und Mariano Cohn
Mit Penélope Cruz, Antonio Banderas, Irene Escolar, Oscar Martínez, Nagore Aramburu
Programmkino Ost, Schauburg